Die Mittagspause wollten wir eigentlich nutzen, um etwas zu schlafen. Aber im Zelt war es zu heiss und im Camp allgemein zu laut und so haben wir wieder kein Auge zu gemacht. Also haben wir gepackt und haben uns nach einem leckeren Mittagessen an dem Abstieg zum Mweka Camp auf 3.100m gemacht. Hierfür waren noch mal knapp 4 Stunden nötig und wir haben das Camp gegen 18 Uhr erreicht. Wenn man bedenkt, dass wir ohne Schlaf um Mitternacht zum Gipfel gestartet sind, war das ein extrem langer Tag. Nach dem Abendessen bin ich total erschöpft in mein Zelt gefallen und bin sofort eingeschlafen.

Kilimanjaro Abstieg - ich trage mich im letzten Camp in das Buch ein
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Tag 7 – der letzte Abstieg

Der letzte Tag stand an und noch einmal 1.600m Abstieg. Im Vergleich zum Vortag war dies allerdings ein Kinderspiel 😊

Wir wurden nach dem Frühstück vom gesamten Team draußen empfangen und haben noch einmal auch mit allen Trägern den Kilimanjaro Song gesungen. Und dann ging’s los auf die letzten Kilometer. Die Vegetation wurde sehr schnell dichter und schon waren wir wieder im tropischen Regenwald angekommen. Man könnte die Vögel hoch oben in den Bäumen zwitschern hören und auch ein paar kleine Affen sind uns begegnet. Nach knapp 3 Stunden Abstieg und insgesamt 192.194 Schritten hatten wir unser letztes Ziel, das Mweka Gate erreicht. Es war ein komisches Gefühl sich ein letztes Mal dort in das Buch einzutragen. Denn die Zeit ist wie im Flug vergangen und ich konnte kaum glauben, dass 10 Monate Vorbereitung jetzt in so kurzer Zeit vorbei waren. Ich war noch gar nicht so weit, dass ich all die Eindrücke verarbeitet hatte und brauche auch sicher jetzt noch einige Zeit, bis sich das alles gesetzt hat.

Kilimanjaro Abstieg - wir stehen vor dem letzten Schild, das uns gratuliert, dass wir es geschafft haben

Zurück im Hotel

Aber es gab auch eine kleine Vorfreude, denn nach dem anstrengenden Abstieg wartete im Hotel ein richtiges Bett und eine Dusche auf mich. Wobei man sich ehrlich gesagt auch ziemlich schnell daran gewöhnt, dass es diesen Luxus nicht mehr gibt und so richtig vermisst habe ich das alles nicht. Die Woche im Berg war sehr einfach, aber es tut auch wahnsinnig gut, sich mal wieder auf die wesentlichen Dinge zu fokussieren, die wunderbare Natur zu genießen und den eigenen Körper zu fordern. In unserem Alltag kommt dies ja leider oft viel zu kurz und wir sind medial komplett reizüberflutet.

 

Die Urkundenüberreichung

Wir haben am Nachmittag noch einmal zusammen gesessen und feierlich unsere Urkunden von den Guides bekommen. Für den Abend hatten wir das gesamte Team zum Essen ins Hotel eingeladen. Leider konnten nicht alle kommen und es ist auch nicht üblich, alle einzuladen. Aber Thomas, Thomas und ich waren uns einig, wer die wahren Helden des Berges sind. Und daher wollten wir uns gern bei ihnen bedanken. Es war wirklich toll das Team noch einmal in dieser anderen Umgebung zu sehen und den Abend zu genießen, an dem alle sich bedienen lassen konnten und keiner eine Aufgabe erfüllen musste.

Alphan füllt meine Urkunde zur erfolgreichen Kilimanjaro Besteigung aus

Ein Rückblick voller Stolz

Rückblickend kann ich sagen, dass die Gipfelnacht zwar super anstrengend und auch der Auf- und der Abstieg nicht ohne waren, aber am Ende irgendwie doch ziemlich genau meine Erwartungen getroffen hat. Für mich ist einer der größten Träume meines Lebens in Erfüllung gegangen und ich werde täglich voller stolz auf das neue Foto in meinem Wohnzimmer schauen. Denn das Schild vom Uhuru Peak wurde nun natürlich ersetzt gegen ein Bild, auf dem ich vor diesem Schild stehe. Und mindestens genauso oft werde ich mir auch immer wieder mein Video dieser Reise anschauen. Ich bin unendlich dankbar für diese tolle Erfahrung, für all die Menschen, die ich treffen durfte und für die Warmherzigkeit, die mir in Tansania entgegen gebracht wurde. Dieses Land hat mich gefesselt und ich werde ihm definitiv noch einmal einen Besuch abstatten und für die Helden des Berges eine Überraschung mitbringen. Ich bin gerade dabei einiges in Erfahrung zu bringen, daher möchte ich an dieser Stelle noch nichts verraten. Aber ich habe in Tansania etwas gefunden, das ich schon lange gesucht habe und das ich weiter verfolgen werde.

 

Asante Sana

Jetzt heißt es aber erst mal ASANTE SANA!

Ein riesiges Dankeschön geht an:

Unser Team am Berg:

Alphan, Regan, Kashi und Justin, Ramadan, Abdallah, Fadhili, Waseme, Karimu, Elia, Eltra, John, Peter, Sahmu, Ally und Mnaro

Das Zara Team vom Springlands Hotel

Das Team von Aufsafari in Henstedt-Ulzburg

Mareike und das Team vom Lans Medicum in Hamburg für die Hilfe und vielen Tipps in der Vorbereitung.

Und natürlich an meine beiden Mitstreiter Thomas und Thomas.

Und ganz viele liebe Grüße an alle anderen, die ich beim Aufstieg, auf dem Gipfel und auch beim Abstieg treffen durfte: Michael, Ingo, Bernd, Jürgen, Alfons, Beate, Christian und Monika. Es war toll, dieses Abenteuer gemeinsam mit euch zu erleben. Und ein ganz besonderen Gruß geht an Agnes. Es tut mir unendlich Leid, was passiert ist. R.I.P. Robert!